Garden Route
Der wohl bekannteste Roadtrip in ganz Afrika
Eigentlich beginnt die Garden Route bei Mossel Bay und endet in Port Elizabeth, sie führt dabei meist nahe der Küste, entlang der Nationalstraße N2. Da ein Start in Mossel Bay relativ schwierig ist, beginnen wir unseren Roadtrip bereits in Kapstadt und bauen auch noch den einen oder anderen interessanten Abstecher mit ein – es wäre ja schade, wenn Sie einige Highlights nicht erleben würden. Die Garden Route befindet sich im Übrigen in einem malariafreien Gebiet Südafrikas, hier sind keine Malaria Prophylaxe Maßnahmen vorgeschrieben.
Sommerset West
Wir verlassen Kapstadt auf der Nationalstraße N2, entlang der False Bay und erreichen sehr schnell den Ort Sommerset West. Sommerset West gehört einerseits zu den Winelands und aber auch gleichzeitig zur Region False Bay. Hier gibt es noch einige Weingüter zu besichtigen und es ist ein Eldorado für Golfer und Liebhaber der guten Küche und Weinkeller. Genießer kommen hier in jedem Falle auf ihre Kosten, zudem punktet Sommerset West mit seiner perfekten Lage für alle, die nicht direkt in Kapstadt wohnen möchten. Es sind nur 30 Minuten bis nach Kapstadt, 30 Minuten nach Hermanus zum Whale Watching und ungefähr die gleiche Entfernung auch zu den anderen Orten der Winelands.
Hermanus und Gansbaai
Nur ungefähr 30 Minuten nachdem wir Sommerset West verlassen haben, erreichen wir die Walker Bay. Im Nordwesten begrenzt durch den Ort Hermanus und im Süden vom kleinen Ort Gansbaai. Die Walker Bay ist bekannt für perfekte Bedingungen zum Whale Watching und Shark Cage Diving – aber es gibt noch ganz viel mehr in der Region zu entdecken.
Oberhalb der Walker Bay ist eines der herausragendsten Resorthotels in Südafrika beheimatet – viele kennen es aus der VOX Musikshow „Sing meinen Song“. Die Folgen wurden im Grootbos Private Nature Reserve gedreht und dieses Resort steht selbstverständlich auch Urlaubern offen. Grootbos ist das Musterbeispiel für nachhaltigen Tourismus – nicht nur für Südafrika, sondern für viele Regionen dieser Erde. Es geht hier nicht nur um Recycling und Mülltrennung, in Grootbos wird viel weiter gegangen. Die Grootbos Foundation engagiert sich in unterschiedlichen Projekten wie Sport, Naturschutz und Bildung. Es wurden eigene Schulen geschaffen; eine Gärtnerei, in welcher die heimische Vegetation des Fynbos nachgezüchtet wird; eine eigene Farm zur Erzeugung von Fleisch und Eiern zum eigenen Verbrauch. Viele der Angestellten der Foundation, selbst im Management, gehen aus der eigenen Schule hervor und sind mit Herz und Seele bei ihrer Arbeit. Sie werden es bei einem Aufenthalt im Grootbos Private Nature Reserve selbst erleben können.
Das Cap Agulhas, der Punkt, an welchem Indischer Ozean und Atlantik aufeinandertreffen, ist nur knapp eine Stunde von Gansbaai in südöstlicher Richtung entfernt. Rund um das Kap Agulhas, in Agulhas National Park gibt es hervorragende Wandermöglichkeiten und auch Vogel- und Walbeobachtungen sind hier sehr gut möglich.
Übrigens, bisher wurde nur über südafrikanische Weine gesprochen, Gansbaai ist die Heimat einer kleinen, aber sehr feinen Destillerie. Die Firma Inverroche stellt hervorragenden Gin aus dem heimischen Fynbos und einen exquisiten Rum her. Bei einer Besichtigung oder einem Aufenthalt im Grootbos Private Nature Reserve haben Sie in jedem Falle die Gelegenheit zu einer Verkostung.
Swellendam – Albertinia – Mossel Bay
Wir verlassen die Küste in Richtung der Nationalstraße N2 und erreichen als ersten größeren Ort Swellendam, an den Langenberg Mountains. Swellendam ist eine der ältesten Städte Südafrikas und bietet dem interessierten Gast einen historischen Ortskern mit einem kleinen Museumskomplex um das Drostdy Gebäude im kapholländischen Stil. Nur ein paar Kilometer außerhalb Swellendams befindet sich die Einfahrt in den Bontebok-Nationalpark, dem kleinsten der südafrikanischen Nationalparks. Eine gelungene Einstimmung auf die großen Parks und Reservate, die noch folgen werden. Der Bontebok-Nationalpark war einst als Heimat der letzten 30, noch freilebenden Buntbock Antilopen geschaffen worden, inzwischen leben ca. 200 Buntböcken im Park. Diverse andere Antilopenarten sind auf Ihrer Pirschfahrt ebenso zu sehen und vor einiger Zeit wurden dort die seltenen Kap-Bergzebras angesiedelt. Aktuell sind knapp über 20 der seltenen Tiere im Bontebok-Nationalpark anzutreffen. Sie können den Park im Übrigen mit Ihrem Mietwagen befahren, durch seine geringe Größe sind Tiersichtungen in jedem Falle recht häufig.
Weiter nach Osten passieren Sie die kleine Stadt Heidelberg auf dem Weg nach Albertinia. Außer dass Albertinia als Heimat der Aloe bezeichnet wird und dort 2 Aloe Fabriken sind, ist über den Ort nicht sehr viel weiter zu berichten, aber kurz nach Albertinia befindet sich das erste erwähnenswerte Wildreservat, die Garden Route Game Lodge. Perfekt geeignet auch für Familien, da in der Garden Route Game Lodge eigene Programm für Kids veranstaltet werden – alles selbstverständlich kindgerecht und entsprechend sicher. So sind die einstündigen Wanderungen ausschließlich im raubtierfreien Bereich des Reservats. Aber auch Erwachsene kommen hier voll auf ihre Kosten, die Big 5 sind hier genauso selbstverständlich, wie alle möglichen Arten von Antilopen, Springböcken, Zebras usw. usw.
Dazu die perfekte Möglichkeit zu übernachten, mit angenehmen und entspannten Restaurants in der Lodge und natürlich darf ein Spabereich auch nicht fehlen Dies alles gerade mal eine entspannte Tagesreise von Kapstadt oder Hermanus entfernt.
Bei Mossel Bay erreicht die Nationalstraße N2 wieder die Küste des Indischen Ozean und genau genommen beginnt hier die Garden Route auf ihrem Weg nach Osten. Mossel Bay war ursprünglich der Punkt in Südafrika, an welchem portugiesische Seefahrer das erste Mal südafrikanischen Boden betreten haben. Interessierte erhalten im Bartholomeu Diaz Museum Complex einen kleinen Einblick an die damalige Entdeckung Südafrikas. Im Maritime Museum wird auch ein Nachbau der Caravelle von Diaz ausgestellt, die zur 500 Jahr Feier von Diaz Entdeckung extra nach Mossel Bay gesegelt wurde. Übernachtungen in Mossel Bay sind entweder im Ort selbst oder aber im nahe gelegenen Gondwana Game Reserve möglich. Das Gondwana Game Reserve bietet, wie auch die Garden Route Game Lodge eigene Programme für Familien mit Kindern an und ist damit ebenso perfekt geeignet, damit auch die Kleinen einen Einblick in die Tierwelt Südafrikas bekommen können. Übernachtet wird entweder im Tented Camp oder den Suiten und Villen mit bis zu 200qm Fläche pro Villa. Die Game Drives in der Lodge buchen wir Ihnen am besten gleich bei der Reservierung mit ein, somit können Sie sicher sein, daß Ihr Platz am gewünschten Tag auch für Sie reserviert ist.
Oudtshoorn
Gut 50 km nördlich von George, am Fuße der Swartberg Mountains, inmitten der Klein Karoo Halbwüste liegt die Gemeinde Oudtshoorn. Allein die Fahrt von George aus über den Outeniqua Pass oder von Mossel Bay über den Robinson Pass ist schon einen Abstecher wert. Aber Oudtshoorn bietet noch viel mehr zu entdecken, die Region ist das Zentrum der Straußenzucht, Sie können die Farmen besichtigen und Einblick in das Leben und die Zucht der majestätischen Tiere erlangen. Ein weiterer sehr zu empfehlender Ausflug ist die Fahrt über den Swartberg Pass nach Prince Albert in der Großen Karoo. Die Schotterstrecke über die Swartberg Mountains ist zwar für alle Fahrzeuge geeignet aber wir empfehlen ein Auto mit Allradantrieb, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Die spektakulären Ausblicke auf die imposante Landschaft der Swartberg Mountains, sowie Großer und Kleiner Karoo wird Sie die Magie Südafrikas für immer in Erinnerung behalten lassen! Nicht fehlen darf natürlich eine Erdmännchen Tour, die Sie am frühen Morgen unternehmen können und dabei können Sie die possierlichen Tierchen bei ihren Morgenritualen in freier Wildbahn beobachten. Die Cango Caves, das größte Tropfsteinhöhlensystem Afrikas befinden sich auch ganz in der Nähe und laden zu Besichtigungen ein.
Der Ausflug von der Gardenroute ist selbstverständlich viel zu lange für eine Tagesfahrt, daher würden wir Ihnen Übernachtungen auf den Farmen um Oudtshoorn oder im Buffelsdrift Game Reserve empfehlen. Sie übernachten in Luxuszelten, teils mit direktem Blick auf den kleinen See und die darin lebenden Hippos. Aber auch sonst bleiben Ihnen nur wenige der Tiere Südafrikas verborgen, Sie können Elefanten, Löwen, Büffel, Nashörner Zebras und natürlich die Hippos, sowie auch die „unvermeidlichen“ Erdmännchen zu Gesicht bekommen.
Mossel Bay – George – Wilderness – Knysna – Plettenberg Bay – St. Francis Bay
Von Mossel Bay führt die N2 weiter die Küste entlang nach George – fast immer mit Blick auf den fast 30 km langen Sandstrand, der sich von Mossel Bay bis fast nach George entlang zieht. Kurz vor George wechselt die Straße wieder ein wenig ins Landesinnere, bevor sie bei Wilderness wieder direkt am Wasser entlang führt. Hier in Wilderness kann man im Hochsommer schon mal das Wasser des Indischen Ozean ausprobieren, die Wassertemperaturen erreichen hier auch schon mal 21°C – aber bitte Vorsicht, nicht die hier nistenden Schildkröten stören.
Wilderness und die gesamte Region hat aber nicht nur brütende Schildkröten zu bieten. Hier beginnt der Garden Route National Park – eigentlich nicht nur ein Park, hier wurden mehrere Parks zusammengelegt und er besteht aus dem Wilderness National Park, der Knysna National Lake Area und dem Tsitsikamma-Nationalpark und einiger weiterer Ländereien. Er erstreckt sich von Wilderness bis zum Kap St. Francis, kurz vor Port Elizabeth. Die gesamte Region um George, Wilderness und Knysna ist ein Eldorado für Wanderer, Mountainbiker, Kanufahrer und alle anderen erdenklichen Outdoor-Aktivitäten. Wasser kommt von den Bergen und strömt zum Indischen Ozean hin, hieraus ergibt sich eine unvorstellbare Vegetation in der gesamten Region. Wälder mit uralten Baumriesen und unberührter Vegetation bilden einen der letzten Urwälder im südlichen Afrika. Die Küste ist oft schroff mit hohen Klippen, aber auch mit versteckten Lagunen und Sandstränden. Die Fynbos und Protea Vegetation ist teilweise so dicht, daß nur auf einigen Wegen ein Durchkommen ist. Die Protea, die südafrikanischen Nationalblume ist durchaus eine Erwähnung wert, Sie finden gerade in den Küstenregionen teilweise sehr reiche Vorkommen. Gerade im Garden Route National Park wird Ihnen die Protea immer wieder begegnen und zur Blütezeit im südafrikanischen Frühjahr sind die Pflanzen eine absolute Augenweide.
Beim Ort Knysna sind die Knysna Heads erwähnenswert, zerklüftete Felsen in der Lagune, die allen möglichen Meerestieren und -pflanzen eine Heimat bieten. Der gesamte Nationalpark ist der Ort an der Garden Route mit der größten Biodiversität in Südafrika und gilt als Juwel unter den Nationalparks.
Weiter nach Osten, bei Plettenberg Bay warten kilometerlange, traumhafte Strände auf Sie, ein perfekter Ort, um in einem der hochklassigen Hotels eine Auszeit von den Naturerlebnissen auf der bisherigen Strecke zu nehmen. Plettenberg Bay selbst bietet jedoch auch einiges sehenswertes. Ob Sie einen Ausflug auf den Signal Hill unternehmen und den eindrucksvollen Panoramablick genießen, oder eine der Whale Watching Touren unternehmen – Sie können in der Zeit von Juli – November bis zu 4 verschiedene Walarten vor Plettenberg Bay sehen, aber natürlich auch unzählige Delfine und die große Robbenkolonie auf Robberg Island.
Ein weiteres Highlight auf dem Weg in Richtung Osten ist der ehemalige Tsitsikamma Nationalpark, welcher kurz nach Plettenberg Bay beginnt und dort befindet sich an der Bloukrans Bridge auch die Grenze zwischen der Provinz Western Cape und Eastern Cape. Die Bloukrans Bridge über den gleichnamigen Fluss ist übrigens auch die höchste Brücke Afrikas mit einer Höhe von 216 Metern über dem Tal. Mitten im Park liegt das Besucherzentrum Storms River Mouth, von hier können mehrere kurze Wanderungen, Tauch- und Schnorchelausflüge unternommen werden. Wenn Sie jedoch auf die 48 km lange Wanderung entlang des Otter-Trails gehen möchten, muss dies rechtzeitig reserviert werden, es sind nur sehr begrenzte Besucherzahlen erlaubt und teils schon bis zu einem Jahr im Voraus ausgebucht. Der Tsitsikamma Nationalpark ist landschaftlich eine der eindrucksvollsten Regionen auf unserem Roadtrip, die Tsitsikamma Berge gehen gefühlt direkt in das Meer über, nur unterbrochen durch Flüsse in tiefen Schluchten, mit uralten Baumriesen und versteckten Stränden und Lagunen. Der perfekte Platz, um Ruhe und Natur auf sich wirken zu lassen.
Übernachtungen sind innerhalb des Nationalparks problemlos möglich, die einfachen Lodges sind meist ohne Verpflegung, aber oftmals ist auch ein Restaurant in der Nähe. In den Orten sind in den meisten Fällen kleinere Hotels in unterschiedlichen Kategorien vorhanden, welche aber auch in jedem Falle vorgebucht werden müssen, da nur begrenzte Kapazitäten vorhanden sind.
St. Francis Bay – Gqeberha/Port Elizabeth
Der letzte Teil der Gardenroute ist nach den vielen Highlights der bisherigen Tour „relativ“ unspektakulär, die Nationalstraße N2 führt entlang des Gamtoos River Mouth Local Nature Reserve direkt nach Port Elizabeth oder wie es seit Februar 2021 heißt – Gqeberha. Sehen Sie uns bitte nach, daß wir bei der bisherigen Namensgebung bleiben, obwohl wir uns der Bedeutung des isiXhosa Namens für die ethnische Bevölkerung durchaus bewusst sind – nur ist der Name für uns Europäer einfach nicht aussprechbar.
Port Elizabeth ist der Endpunkt unseres Roadtrips über die Gardenroute und bietet noch die Möglichkeit ein paar entspannte Stunden/Tage am Strand zu verbringen. Allerdings ist Port Elizabeth in den letzten Jahrzehnten, ähnlich den amerikanischen Städten, hauptsächlich in die Vororte gewachsen und der kleine historische Stadtkern hat zunehmend an Bedeutung verloren. Aus diesem Grunde gibt es in Port Elizabeth auch nicht so viele Sehenswürdigkeiten, wie in anderen Städten und ein längerer Aufenthalt ist nicht zwingend notwendig.
Addo Elephant Nationalpark
Sie hatten bisher noch nicht genug Tierbeobachtungen – da gibt es Abhilfe! Etwa 70 km nordöstlich von Port Elizabeth befindet sich der Addo Elephant Nationalpark – der drittgrößte Nationalpark in Südafrika und der einzige Park in welchem nicht nur die Big 5, sondern sogar die Big 7 anzutreffen sind. Diese relativ neue Bezeichnung ergänzt noch Wale und Great White Sharks zu den Big 5 der Landtiere. Durch seine Ausdehnung bis an den Indischen Ozean ist es hier im Park problemlos möglich, Land- und Meerestiere gleichermaßen sehen zu können – und dies nicht in Gehegen, sondern vollkommen frei. Manche Bereiche sind zwar zum Schutz der Tiere eingezäunt, aber bei einer Fläche, die vergleichsweise genauso groß ist, wie die Insel Mallorca, lässt sich nicht wirklich von einem „Tierpark“ sprechen.
Um den Addo Elephant Nationalpark herum befinden sich auch noch diverse weitere Private Game Reserves mit größtenteils exzellenten Lodges und hervorragenden Möglichkeiten zur Tierbeobachtung. Diese Lodges sind weitaus komfortabler ausgestattet als die Unterkünfte in den Nationalparks, selbstverständlich mit Verpflegung und auch die unverzichtbaren Game Drives werden mehrfach täglich angeboten. Oftmals ist auch ein entsprechender Spabereich in den Lodges vorhanden, so daß Ihr Urlaub im Süden Afrikas hier einen wirklich entsprechenden Abschluß findet.