Island
Das Land aus Feuer und Eis
Vulkane und Gletscher
Island ist ein Inselstaat im äußersten Nordwesten Europas und eines der am dünnsten besiedelten Länder der Welt, was wohl auch daran liegt, dass über zehn Prozent des Landes mit Gletschern bedeckt ist. Darunter befindet sich ein wahrer Eisriese: Der Vatnajökull ist mit 8100 Quadratkilometern Ausdehnung der größte Gletscher Europas. Flächenmäßig ist Island etwa so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Was den Lebensstandard und das Pro-Kopf-Einkommen angeht, gehört Island zu einem der führenden Ländern der Welt. Die Hauptinsel, die knapp südlich des nördlichen Polarkreises an der Nahtstelle von zwei Erdplatten liegt, ist die größte Vulkaninsel der Erde. Ein Viertel des Landes ist von einem Vulkangürtel bedeckt. Das Zusammenspiel aus vulkanischer Aktivität und der Lage im hohen Norden macht den speziellen Reiz Islands aus, denn neben Vulkanen, Lavafeldern, heißen Quellen, Wasserdampf, der aus der Erde quillt, und beeindruckenden Wasserfällen warten auf den Besucher Gletscher, eisige Berge und arktisches Klima. Schon seit über 100 Jahren nutzen die Isländer den Wasserreichtum und die Erdwärme für ihre Energiegewinnung. Diese umweltfreundliche Energieversorgung führt zu einer hervorragenden Luftqualität und sauberen Umwelt. Sicher auch deshalb liegt die durchschnittliche Lebenserwartung der Isländer bei 83 Jahren. Dank der geringen Luftverschmutzung ist Island auch einer der besten Orte der Welt, um im Winter die Polarlichter in ihrer vollen Pracht erleben zu können. Island ist aufgrund der großen landschaftlichen Vielfalt ein Paradies für Outdoor-Fans: karges Hochland mit Sand und Lavafeldern, Berge, Gletscher und Gletscherflüsse im Landesinneren, tiefe Fjorde im Nordwesten und moosbedeckte Lavafelder im Südwesten. Zahlreiche heiße Quellen laden zum Entspannen ein, schwarze und helle Sandstrände säumen die schroffe Küste.
Reykjavík
Reykjavík ist die nördlichste Hautstadt der Welt. In der Hauptstadtregion leben mehr als 60 Prozent der isländischen Bevölkerung. Reykjavík ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Landes mit innovativen Restaurants und einer regen Kunst- und Musikszene. Zu den Wahrzeichen der Stadt gehören das Konzerthaus Harpa, die Kirche Hallgrímskirkja, von deren Turm man einen großartigen Blick auf die Stadt hat, und die riesige Glaskuppel Perlan mit Heißwassertanks und Restaurant. Ganz in der Nähe von Reykjavík liegt eine der beliebtesten Attraktionen Islands, das Thermalfreibad Blaue Lagune – perfekt zum Entspannen!
Golden Circle und Ringstraße
Der Golden Circle besteht aus drei der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands, alle sind gut von Reykjavík aus mit dem Auto zu erreichen.
Der Nationalpark Þingvellir, auch Thingvellir genannt, was so viel bedeutet wie „Ebene der Volksversammlung“, hat für die Isländer große kulturelle Bedeutung, denn hier wurde im Jahr 930 das erste, noch immer aktive Parlament der Welt gewählt. Mindestens genauso spannend ist die Tatsache, dass man in der Schlucht Almannagj im Nationalpark dabei „zusehen“ kann, wie zwei tektonische Platten auseinanderdriften. Durch die Bewegung der Platten entstand die Silfra-Spalte, einer der faszinierendsten Tauchplätze der Welt.
Die zweite Sehenswürdigkeit des Golden Circle ist das geothermische Gebiet im Haukadalur-Tal. Hier gibt es eine Fülle von heißen Quellen und Geysiren. Der berühmteste Geysir des Landes ist wohl der Strokkur, der kochend heißes Wasser bis zu 30 Meter hoch in den Himmel schießt.
Anschließend geht es zum Gullfoss, dem berühmtesten Wasserfall in Island. Hier können Sie bestaunen, wie das Wasser 32 Meter in eine Schlucht hinabstürzt.
Die Ringstraße (Hringvegur), die einmal um Island herumführt, ist etwa 1340 Kilometer lang und führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei. Zusätzlich können Sie auch noch Abstecher einbauen, etwa zu den Fjorden, ins Hochland oder auf die Halbinsel Snæfellsnes.
Fauna
Durch das arktische Klima ist die Tierwelt Islands natürlich nicht so artenreich wie etwa in Mittel- und Südeuropa, hat aber doch auch einiges zu bieten. Bekannteste Vertreter sind wohl Polarfüchse, Islandpferde und isländische Schafe. Berühmt ist Island für seine Vogelwelt, so treffen Sie hier beispielsweise auf die weltweit größte Kolonie von Papageitauchern. An den Vogelfelsen können Sie aber auch Trottellummen, Eissturmvögel und Basstölpel beobachten. Darüber hinaus ist Island ein exzellenter Startpunkt für Walbeobachtungstouren, am häufigsten sind Minkwale, Buckelwale und Orkas zu sehen.
Elfen und Trolle
Viele Isländer glauben auch heute noch an Elfen und Trolle. Sie haben eigene Behausungen – oftmals ein Felsbrocken zwischen zwei Häusern – mit eigener Hausnummer, und es gibt sogar offizielle Anlaufstellen bei den Behörden, um die Interessen des „verborgenen Volkes“ zu wahren und es nicht zu verärgern. In der Tourismusinformation in Reykjavík bekommen Sie spezielle Karten, in denen ihre Wohnsitze eingezeichnet sind. Dass die Isländer durchaus fantasiebegabt sind, mag auch ein Grund dafür sein, dass statistisch gesehen jeder Isländer in seinem Leben mindestens ein Buch schreibt.