Nova Scotia
„Canada’s Ocean Playground“
„Canada’s Ocean Playground“ so wird Nova Scotia in der Tourismuswerbung bezeichnet und es ist viel Wahres daran. Kein Punkt der Provinz ist weiter als 54 Kilometer vom Atlantischen Ozean entfernt und der Atlantik spielt selbstverständlich bei allem in der Provinz die Hauptrolle. Nova Scotia ist eine der flächenmäßig kleineren kanadischen Provinzen und zählt insgesamt auch nur knapp eine Million Einwohner. Die Provinz ist abseits jeglicher Hektik der nordamerikanischen Metropolen, die Einheimischen richten ihr Leben nach dem Atlantischen Ozean und wir können Ihnen nur empfehlen – lassen Sie sich anstecken vom entspannten Leben in der Provinz Nova Scotia. Seien Sie aber nicht zu relaxed, es warten viele spannende und erlebnisreiche Tage in Nova Scotia auf Sie!
Nova Scotia ist aber auch Kulinarik, Genuss und Lebensfreude; lebendige Geschichten und Jahrhunderte alte Traditionen; Kunst und Kultur – um es kurz zu sagen, ein perfektes Ziel für eine Urlaubsreise. Haben Sie übrigens gewusst, dass Halifax in nur 7 Stunden Flug von Deutschland aus zu erreichen ist? Nova Scotia ist damit das Ziel in Nordamerika, welches mit der kürzesten Flugzeit direkt erreicht werden kann.
Nova Scotia ist ein Zentrum für Genuss und Kulinarik, besonders natürlich alles, was aus dem Meer kommt. Lobsterzeit ist eigentlich fast das ganze Jahr über, wenn die Lobstersaison im Süden endet, beginnt sie im Norden und umgekehrt.
Im Annapolis Valley werden hervorragende Weine angebaut, zudem wird hier auch ein sehr guter und erfrischender Cider hergestellt. Der Cider ist auch nicht ganz mit dem hessischen Äppelwoi vergleichbar, Cider sprudelt und ist gerade in den Sommermonaten eine herrliche Erfrischung, aber auch in der Winterzeit ist der Hot Apple Cider, mit Zimt, Anis und Nelken eine tolle Alternative zum deutschen Glühwein.
Die Einwohner der Region um Digby rühmen sich, die besten Jakobsmuscheln der Welt aus Ihren Gewässern zu ernten. Ob es jetzt die besten sind oder nicht, muss jeder für sich entscheiden, allerdings sind die dort geernteten Muscheln von wirklich sehr guter Qualität und Größe, aber Achtung, die Muschelsaison geht nur von Dezember bis August.
In der Region um Antigonish werden Sie viele Destillerien finden, hier werden viele der lokalen Produkte zu Alkoholika verarbeitet. Gerade Gin und Wodka werden dort hergestellt, jedoch auch Rum und verschiedenste Liköre – alles aus lokalen Früchten.
Nova Scotia ist übrigens auch ein Ganzjahresziel, Wassersport ist im Winter nicht unbedingt an erster Stelle zu sehen, aber die Winter sind hier mild und mit deutlich weniger Schneefall als z.B. in Ontario oder Alberta. Eine der schönsten Jahreszeiten ist selbstverständlich der Herbst – der Indian Summer, wie er im Allgemeinen genannt wird. Oftmals wird uns die Frage gestellt, wann müssen wir nach Nordamerika, um den Indian Summer zu erleben – die Antwort ist eigentlich ganz einfach – nach dem ersten Frost! Der erste Frost stoppt die Chlorophyllbildung der Bäume und es beginnt ein Farbschauspiel von hellem Gelb, über kräftigem Orange bis hin zu tiefem Rot der Ahornbäume – Sie werden diesen Anblick Ihr Leben lang nicht vergessen.
Durch die Größe der Provinz bedingt, kann Nova Scotia auf zwei Wegen erkundet werden, entweder mit einer festen Unterkunft z.B. in Halifax oder als Rundreise mit dem Mietwagen oder Wohnmobil. Unsere Empfehlung wäre eine Tour mit Mietwagen oder Wohnmobil, dies ist jedoch abhängig von Ihrem persönlichen Zeitplan. Für eine entspannte Mietwagen-/Camper-Tour sollten Sie ca. 14 Tage einplanen und Sie können Nova Scotia ohne jeden Stress erkunden und viele versteckte Highlights entdecken.
Halifax
Die „Metropole“ der Provinz Nova Scotia; gut, für nordamerikanische Verhältnisse eine Kleinstadt mit knapp 400.000 Einwohnern, für Nova Scotia eben die Großstadt.
Das Wichtigste an Halifax, natürlich der Hafen und der internationale Flughafen, aber den haben Sie ja schon bei Ihrer Ankunft kennengelernt. Der Hafen von Halifax ist Lebensader, Einnahmequelle und Lebensmittelpunkt der Stadt und bietet Ihnen bei Ihrem Besuch viel Unbekanntes und viel Neues. Beobachten Sie die Fischer, die fangfrischen Hummer, Thun- und Schwertfisch an Land bringen und genießen Sie diese Spezialitäten in den unzähligen Restaurants direkt im Hafen – frischer kann der Fisch einfach nicht auf den Teller kommen.
Lobster, wie der Hummer hier genannt wird, begegnet Ihnen auch ständig auf Schritt und Tritt, nicht nur in den Restaurants, selbst in der lokalen McDonalds Filiale bekommen Sie ein Lobster Sandwich, nein auch in allen Souvenirläden sehen Sie Lobster in allen Größen und nur die Wenigsten schaffen es, nicht ohne ein rotes Schalentier nach Hause zu reisen. Halifax besitzt auch eine ansehnliche Anzahl an lokalen, kleinen Brauereien, die Ihnen ein schmackhaftes Bier zu Ihrem Menu servieren. Angeblich soll Halifax die größte Dichte an Pubs pro Einwohner in gesamt Nordamerika haben – zumindest nach Auskunft des Fremdenverkehrsamts. Nutzen Sie in jedem Fall die Gelegenheit auf dem Halifax Seaport Farmers‘ Market zu bummeln und frische Produkte der Region zu genießen.
Shopping ist selbstverständlich ein großes Thema in der Provinzhauptstadt, es laden viele kleine Läden und Boutiquen zu einem Bummel ein.
Aber auch Kultur ist ein großes Thema in Halifax, das Maritime Museum of the Atlantik bringt Ihnen die Schifffahrtsgeschichte der Region anschaulich näher und im Canadian Museum of Immigration erfahren Sie alles zu den vergangenen Einwanderungswellen nach Kanada.
South Round
Wir starten unsere Tour in Halifax und beginnen mit unserer ersten Runde in Richtung Süden. Natürlich können Sie alle diese Orte mit festem Standort in Halifax oder Umgebung auch als Tagesausflug erreichen, die entspanntere und interessantere Variante wäre doch die Rundreise mit mehreren Übernachtungspunkten, um die Sehenswürdigkeiten auch zu unterschiedlichen Tageszeiten erleben zu können.
Sie haben in Halifax die Wahl, schnell auf dem Fishermans Memorial Highway voranzukommen oder den weiteren, langsameren, aber deutlich schöneren und erlebnisreicheren Weg, immer an der Küste entlang, zu nehmen.
Unser erster Stopp ist selbstverständlich Peggy’s Cove mit dem berühmten Leuchtturm, welcher Ihnen auf jeder Werbung von Nova Scotia begegnet. Weiter in Richtung Süden passieren Sie Chester, aber nicht ohne vorher an unzähligen Viewpoints gestoppt zu haben, um Fotos zu machen.
Lunenburg, ehemals von deutschen Seefahrern gegründet, ist seit 1995 UNESCO Weltkulturerbe und besticht durch seine bunte Holzarchitektur und ist eines der beliebtesten Fotomotive an der Ostküste Nova Scotias – ach übrigens schauen Sie sich mal die Wetterfahne der St. Andrews Presbyterian Church an, einen 180 cm Kabeljau haben Sie selten auf einer deutschen Kirche gesehen.
Weiter geht unsere Entdeckungsreise nach Liverpool, vorbei am Kejimkujik National Park Seaside mit traumhaften Stränden, sowie auch an vielen weiteren Provincial Parks und Schutzgebieten. Wenn es Ihr Zeitplan zulässt, planen Sie einen nächtlichen Besuch des Kejimkujik National Parks ein, dieser ist Lichtschutzgebiet und Sie werden einen sagenhaften Sternenhimmel über sich erblicken. Die kleine Stadt Liverpool ist ein wunderbarer Stopp für ein Picknick direkt am Atlantik. Die gesamte Region bietet unzählige traumhaft einsam gelegene Strände, welche teils auch nur mit einer kurzen Wanderung erreicht werden können, dafür aber mit sagenhaften Ausblicken auf den Ozean entschädigen.
Wir haben nun bereits die Südspitze Nova Scotias erreicht und befinden uns im Ort Barrington und auf Cape Sable Island. Strände, soweit das Auge reicht und im Sommer ein wahres Badeparadies.
Nun geht unsere Fahrt schon wieder Richtung Norden, nach Yarmouth mit dem Cape Forchu, hier endet der Golf von Maine und es beginnt die Bay of Fundy. Die gegenüberliegende Küste ist übrigens noch der US-Bundesstaat Maine, die Grenze zu Kanada verläuft hier genau gegenüber und es beginnt die Provinz New Brunswick.
Unser Weg führt uns weiter, immer entlang der Bay of Fundy, durch Digby (der Ort mit den sagenhaften Jakobsmuscheln), durch Annapolis Royal und das Annapolis Valley mit seinen Weingütern und Obstplantagen.
Die Bay of Fundy, der wohl spektakulärste Ort auf unserer Tour erwartet uns. Man kann die Bay of Fundy gar nicht in kurzer Zeit erkunden, hier sollte man in jedem Fall in der Nähe eine Übernachtung einplanen. Das Naturschauspiel, welches sich den Besuchern bietet, ist weltweit wirklich einmalig. Alle 6 Stunden verändert sich die Landschaft vollständig. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut beträgt hier mit bis zu 16 Metern den größten Tidenhub weltweit und so haben Sie die Möglichkeit, trockenen Fußes am Meeresgrund spazieren zu gehen oder am „Dining on the Ocean Floor“ teilzunehmen und 6 Stunden später an gleicher Stelle mit dem Kanu zu paddeln. Zudem beherbergt die Bay of Fundy Wale, Seehunde und Seelöwen und bietet Ihnen damit hervorragende Möglichkeiten zur Tierbeobachtung.
Die folgende kurze Wegstrecke, bis Amherst führt entlang der Grenze zur Provinz New Brunswick, der einzigen Landverbindung zwischen dem kanadischen Festland und Nova Scotia. Sie erreichen nach nur wenigen Kilometern die Northumberland Strait, die Wasserstraße, die Prince Edward Island von New Brunswick und Nova Scotia trennt. Traumhafte Strände begleiten Sie den gesamten Weg bis Tatamagouche. Der ungewöhnliche Name wurde abgeleitet vom Namen der Mi’kmaq Indianer, den Ureinwohnern Nova Scotias – Takumegooch = Treffen der Wasser. Hier münden der Waughs und French River in die Northumberland Strait und bilden die Tatmagouche Bay, welche perfekte Bedingungen für Wassersport aller Art bietet.
Weiter entlang den Northumberland Shores geht die Reise bis Antigonish. Lust auf Oktoberfest in Kanada? Kein Problem, Antigonish richtet das zweitgrößte Oktoberfest in Kanada aus, aber Antigonish ist auch das Zentrum für Schnapsbrennereien in Nova Scotia. Sie können die Destillerien größtenteils besichtigen, selbstverständlich die Produkte dort auch verkosten und kaufen. Hier werden vorzügliche Gins, Whiskeys, aber auch Rum und Limonaden destilliert bzw. gebraut, natürlich alles aus lokalen und frischen Zutaten.
Von Antigonish aus wendet sich unsere Reiseroute wieder zum Atlantischen Ozean und nach Süden in Richtung Halifax. Vorbei an den Klippen des Nordens mit versteckten Stränden erreichen wir nach einiger Zeit wieder die Hauptstadt Halifax.
Cape Breton Island
Eine der wohl außergewöhnlichsten Inseln an der gesamten Ostküste Nordamerikas, nach dem amerikanischen „Travel+Leisure“ Magazin, eine der Inseln, die man gesehen haben muss, der Condé Nast Traveller bezeichnet die Insel als „#1 Island in North America“ – und nicht nur die Reisemagazine, sind dieser Meinung, auch die Besucher sind begeistert von diesem Teil Nova Scotias.
Die einzige Verbindung zwischen Cape Breton Island und Nova Scotia für Ihre Rundreise ist der Canso Causeway. Der Damm überquert zwischen den kleinen Orten Aulds Cove und Port Hastings die Canso Strait. Bis auf eine kleine Brücke auf der Seite Cape Bretons verläuft der TCH, der Trans-Canada-Highway auf einem Steindamm durch die schmale Wasserstraße. Alternativ können Sie die Stadt Sydney auch per Flugzeug oder per Schiff von Neufundland und Prince-Edward-Island erreichen.
Cape Breton Island ist Natur pur, aber auch Sport, Fun und Adventure, aber zudem noch Kultur und Geschichte – und dies zu allen Jahreszeiten!
Nicht weniger als 13 Golfplätze befinden sich auf der Insel, einige davon zählen zu den besten Plätzen Kanadas bzw. ganz Nordamerikas. Selbstverständlich auch mit den dazu passenden Unterkünften. Meist sind die Plätze direkt am Ocean gelegen und bieten zusätzlich zur perfekten Runde auch einen spektakulären Ausblick.
Der Hotspot für Wanderer, Mountainbiker und Kajakfahrer ist der Cape Breton Highlands National Park, und zwar das ganze Jahr über. Die Winter sind bedingt durch die warme Strömung des Golfstroms angenehm und nicht annähernd so kalt und schneereich wie in den kanadischen Festlandsprovinzen.
Der Cape Breton Highlands National Park bietet aber noch so viel mehr als nur Wander- und Biketrails, der fast 300 Kilometer lange Cabot Trail umrundet den Park, fast immer an der Küste entlang und mit teils spektakulärem Ausblick über die Klippen zum Atlantik zum Gulf of St. Lawrence. Der Indian Summer im Herbst ist in dieser Region ein absolutes Highlight, die Wälder des Nationalparks explodieren in einem Farbrausch, der seinesgleichen sucht. Der perfekte Zeitpunkt für eine Tour mit dem Motorrad, Auto oder Wohnmobil! Rund um den Cabot Trail werden Sie auf jeden Fall auch mit dem Zelt oder dem Wohnmobil kein Problem haben, einen Campingplatz zu finden, es gibt reichlich – aber in der Hochsaison müssen diese unbedingt im Voraus gebucht werden!
Wundern Sie sich bitte nicht über die teils vollkommen unleserlichen Straßenschilder, welche Sie irgendwie an ein Land in Europa erinnern werden. Die Straßenschilder auf Cape Breton Island sind zusätzlich in Gälisch beschriftet. Die schottischen Einwanderer haben sich hier eine Heimat außerhalb der Heimat geschaffen, es wird auch heute noch zum Teil Gälisch gesprochen; schottische Feste gefeiert, auch die Highland Games finden in Nova Scotia statt – es wird aber auch originaler Single Malt auf Cape Breton destilliert – Neu Schottland halt.
Die schottischen Einwanderer brachten aber auch die keltische Kultur und Musik mit auf die Insel, wundern Sie sich also nicht, wenn Sie in Sydney am Kreuzfahrtterminal stehen und eine riesige Fiddle vor dem Gebäude sehen, Cape Breton wird auch Canada’s Musical Coast genannt. Sie können das ganze Jahr über Festivals und Konzerte auf der Insel erleben.
Die Stadt Sydney an der Nord-Ostküste der Insel ist der Hauptort Cape Bretons und zudem die zweitgrößte Stadt Nova Scotias mit allerdings nur rund 30.000 Einwohnern. Obwohl Sydney der Anlegepunkt der Kreuzfahrtschiffe auf Cape Breton Island ist, brauchen Sie keine Angst zu haben, von Massen an Kreuzfahrern überrannt zu werden, insgesamt legen pro Jahr nur 50-60 Kreuzfahrten in Sydney an, demzufolge also klein Vergleich mit Inseln in der Karibik, wo Sie diese Zahlen innerhalb einer Woche finden können.
Sydney glänzt nicht durch imposante Bauten, Konzerthallen oder Fernsehtürmen – Sydney`s Aushängeschild ist die Nähe zur Natur und zum Ozean. Auf dem Farmers Market und in den Restaurants der Stadt finden Sie frische und lokale Waren und Gerichte, alle mit dem Bezug zum Leben im und am Meer – lassen Sie sich doch auch inspirieren durch die Vielzahl an Unbekanntem und Neuem.
Ein Highlight ganz anderer Art ist in jedem Falle Bras d’Or Lake. Eigentlich stimmt die Bezeichnung See nicht wirklich, Bras d’Or Lake ist eigentlich ein Inlandsmeer mit Salzwasser und UNESCO designated Biosphere. Das Eldorado für Segler, Kanu- und Kajakfahrer
Cape Breton Island ist aber auch Ursprung der kanadischen Besiedelung und diese Spuren sind heute noch zu finden und werden auch gepflegt. Vor über 400 Jahren kamen erste Siedler aus Frankreich nach Cape Breton Island und Prince-Edward-Island und schufen die Voraussetzung für die weitere Besiedelung Kanadas. Die Spuren der Akadier, sowie auch der Briten sind überall auf Cape Breton Island zu finden, am eindrucksvollsten aber in Louisbourg, in einem alten französischen Fort. Die teils wieder hergestellte französische Festung zeigt die Entwicklung der Besiedelung sehr gut und anschaulich.
Cape Breton Island – „Easy to find, hard to leave“ so bezeichnet die Fremdenverkehrsorganisation Nova Scotias die Insel – und in unseren Augen absolut zu recht!